Wladimir Lindenberg: Riten und Stufen der Einweihung
Wladimir Lindenberg: Riten und Stufen der Einweihung
Schamanen, Druiden, Yogis, Mystiker, Starzen
Mittler zur Anderwelt
Wladimir Lindenberg behandelt hier ein Thema, mit dem der Mensch in allen Zeiten konfrontiert worden ist: Den evolutionären Weg des Menschen vom unartikulierten Tier zum Heiligen, zum Engel, zu der letzten und endlichen Verschmelzung mit dem kosmischen All, mit Gott.
Mit profunder Kenntnis der Religionen und Mysterien der Welt zeigt Lindenberg Einflüsse und Verbindungswege zwischen den vielfältigsten Kulturen auf. So entsteht hier ein über Jahrtausende sich erstreckender Überblick. Gott tritt uns unter ungezählten Aspekten und Namen entgegen: Ein Steinzeitmensch erlebt ihn mit anderen Sinnen als der Mensch der Antike oder der des Mittelalters oder der Aufklärung. Ein großartiger Überblick über die esoterischen Strömungen der Religionen der Welt, der auch nicht vergißt, in geeigneter Form auf den Eingeweihten des 20. Jahrhunderts, Rudolf Steiner, hinzuweisen.
RITEN UND STUFEN DER EINWEIHUNG ist den wahrhaft Heiligen aus innerer Berufung gewidmet, den Yogis, den Mystikern, den Sufis und Zen-Buddhisten, den Starzen der russischen Landstraße. Wir lernen Menschen kennen, die echte Einweihungen aus der Hand Gottes erfuhren, die stillen Heiligen unter uns. Von ihnen geht ein unversiegbarer Strom von Weisheit und Güte aus, und ihre Sprache – gleich ob sie, wie hier berichtet, schamanistisch, druidisch, katharisch, taoistisch, islamisch, buddhistisch oder christlich ist – wird von jedem, der zu lauschen bereit ist, verstanden. Unversehens werden wir selbst zu Teilnehmern ferner, fremder Kulte, Weisheiten und Einweihungen.
In frühen Zeiten war der Prozeß der Einweihung an bestimmte Riten gebunden. Es gab Geheimlehren, die für Profane nicht zugänglich waren. Die Riten der Einweihung vollzogen sich oft im dunklen Schoß der Erde: in den unterirdischen Gewölben der ägyptischen Tempel, in den Höhlen von Eleusis, in den Katakomben und Krypten der romanischen Kirchen. Unser Zeitalter hat die Mauern, in die das Geheimnis verbannt war, gesprengt Die heiligen Schriften, die versiegelten und verschlüsselten Bücher liegen jedem offen, der den Mut hat, in ihnen zu lesen. Wir neigen heute sehr zum Entmythologisieren – doch das bedeutet nicht, daß wir die Ehrfurcht vor dem Mythos verlieren. Wer dem Wunder des Mythos begegnet, wird selbst von diesem Wunder erfüllt und erfährt, daß es ohne den Mythos in uns kein sinnerfülltes Leben gibt.