Rudolf Eppelsheimer: Romanze am Tegernsee
Rudolf Eppelsheimer: Romanze am Tegernsee
Sommerglück und Uferschatten
Nach seinem Gedichtband "Vogelzeichen" (1998) und seiner viel beachteten Studie "Die Mission der Kunst in Goethes Brücken-Märchen. Eine Kulturprognose" (1999), beides erschienen im Verlag Ch. Möllmann, legt Rudolf Eppelsheimer mit der "Romanze am Tegernsee" eine ebenso lebenswahre wie geheimnisumwobene Liebesgeschichte um die Krise des Musikers Michael Falkenau vor. Er bricht dabei auf befreiende Weise mit jenem Tabu, das in der deutschen Prosa des 20. Jahrhunderts von Mann bis Grass vorgeherrscht hat und wonach die Erzählkunst nur einer Welt ohne Transzendenz, das heißt aber nur einer halben Welt, Raum gegeben. Statt dessen knüpft Eppelsheimers Erzählung an die große und eigentliche deutsche Tradition von Goethe bis zu Rilkes "Malte" an. So wird auch in der deutschen Prosa aus jener halben Welt zur Jahrhundertwende allererst wieder eine Ganzheit, wie sie dem wahren Wesen unseres Daseins im Kosmos entspricht.