Irmentraud ter Veer: Donau
Irmentraud ter Veer: Donau
Ein Gedichtzyklus
Denn wie Musik auch ist der Fluß. Es entspringt die Quelle aus höherem Land. Verborgen zuerst rieselt sie herab, den Sinnen noch nicht wahrnehmbar. Dann erscheint sie klar und sprudelnd dem Auge, dem Ohr leise tönend oder auch ein Wasserfall aus den Felsen. Wie erquickend ist dieses Tropfenspiel, dieser Lebenstau.
Auch der Fluß hat wie das Menschenwesen seine Kindheit, zart und lebhaft, dann eine kräftige, eigenwillige Jugend, oft nicht problemlos durch die Hemmungen der Umgebung, die er durchbrechen will. Ein Mensch bringt auch die eigenen inneren mit, und das unterscheidet ihn vom Fluß. Aber dann folgt das Heranwachsen, das Breiterwerden und Reifen. Alle Hindernisse müssen überwunden werden. Mit sich führt er die Geschichte seines Laufes durch Raum und Zeit.
Die Gedichte wollen Eindrücke und Verarbeitung sein, keine Illustrationen, sondern auftauchende Bilder.