Heiner Ruland: Musik als erlebte Menschenkunde
Heiner Ruland: Musik als erlebte Menschenkunde
Musiktherapie in der Praxis
Die hier vorgestellten musiktherapeutischen Erfahrungen wurden in den Jahren 1976 bis 1986 in der Klinik Öschelbronn gewonnen, einer anthroposophisch geführten Klinik für Innere Krankheiten. An diesem Krankenhaus arbeitet der Autor als Musiktherapeut. Er leitet seine Arbeit jedoch nicht von einem „anthroposophischen Denkmodell“ ab, sondern geht ganz vom Erlebnis-Phänomen musikalischen Elemente aus. So wird das Geschriebene allein aus einer genauen Befragung des eigenen musikalischen Erlebens und dem des Patienten nachvollziehbar.
Am Beispiel einer Krebs-Patientin werden die entscheidenden Gesichtspunkte für den Behandlungsaufbau herausgearbeitet und die therapeutische Wirksamkeit der angewandten musikalischen Elemente anhand einer allgemein verständlichen Phänomenologie des Musik-Erlebens verdeutlicht.
Die in dieser Weise künstlerisch-musikalisch erlebbare „Menschenkunde“ steht in keinem Widerspruch zur medizinisch-wissenschaftlichen Physiologie. Im Gegenteil: durch seine Arbeit macht der Autor einem künstlerisch fühlenden Musiktherapeuten die rein medizischen Erkenntnisse erst für eine gezielte Therapie verfügbar.