Gerhard Heufert: Der Narr von Weimar
Gerhard Heufert: Der Narr von Weimar
Mutmassungen und Tatsachen aus dem Leben des Johannes Daniel Falk, nebst Äusserungen von ihm selbst - Biographisch-dokumentarischer Roman
Johannes Daniel Falk – den meisten heutzutage höchstens noch als Verfasser des Weihnachtsliedes "O du fröhliche" bekannt –‚ 1768 in Danzig geboren und dort aufgewachsen, ist von leidenschaftlicher und empfindsamer Natur, oft tief berührt und bewegt und von außerordentlich starkem Willen und Wissensdrang. Ein Stipendium ermöglicht ihm, dem Sohn eines Perückenmachers, ein Theologiestudium in Halle. Aber seine eigentliche Bestimmung sieht er schon früh darin, Schriftsteller zu werden.
In dieser Romanbiographie wird in eindringlicher Weise und tiefer Verbundenheit Falks Leben geschildert – von früh ihn prägenden Kindheits- und Jugenderlebnissen über die von Zweifeln bestimmten Studienjahre, den Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn als Satiriker, das Kennenlernen seiner späteren Ehefrau und schließlich sein Wirken in Weimar.
Hier vollendet sich das facettenreiche Bild Falks. Er, der die Unterstützung und Freundschaft Wielands genießt, Herder begegnet und tiefreichende Gespräche mit Goethe führt, während der Plünderung der Stadt durch die Franzosen im Oktober 1806 durch sein couragiertes Auftreten beeindruckt, findet einige Jahre später, nach erneuten Kriegswirren, seine große Lebensaufgabe darin, sich durch die Gründung der "Gesellschaft der Freunde in der Not" ausschließlich der Fürsorge und Erziehung dem Elend preisgegebener Kriegswaisen zu widmen.
Der Hinführung auf diesen letzten, entscheidenden Wendepunkt im Leben Falks gilt das Hauptgewicht der Schilderung. Die dann im Schlußteil folgende chronologische Sequenz eigener Äußerungen zum Fortgang seines Lebens schließt diese Biographie, wenn auch nur schlaglichtartig, gleichsam bekenntnishaft und authentisch ab.
Ursula Müller